„Ein paar Tage am Meer Urlaub machen, das wäre schön, sonst bin ich sehr zufrieden“. Margaret Heger, seit 1974 beim BSVS und langjähriges Leitungsmitglied, hat im Leben trotz ihrer Erblindung außerordentlich viel erreicht. 1946 in Birmingham in England geboren, kommt die gelernte Kindergärtnerin Anfang der Siebzigerjahre der Liebe wegen nach Salzburg. Im Alter von 26 Jahren wird die Diagnose „Retinitis Pigmentosa“ gestellt. Die unheilbare Netzhauterkrankung führt innerhalb der nächsten zwei Jahre zur völligen Erblindung.
„Im ersten Moment fühlt man sich wie ein Mensch zweiter Klasse.“ Was Margaret Heger aus dem Schock und der Verzweiflung holt und ihr wieder Lebensfreude zurückbringt, ist der Sport. „Dabei war ich früher gar nie besonders sportlich.“ Gemeinsam mit ihrem Mann Helmut trainiert sie Langlauf, Leichtathletik, Laufen und Tandemfahren und ist bald besser als alle anderen. Bei den Paralympics in New York 1984 kann sie Doppel-Gold mit nach Hause bringen. Im Laufe der Jahre hat Margaret Heger rund 200 Medaillen gesammelt. Immer donnerstags leitet Margaret Heger die Englischrunde im BSVS. Außerdem hält sie sich mit Gymnastik und Yoga fit, liebt spannende Hörbücher und natürlich die Spaziergänge mit Ella.
Was rät Margaret Heger Menschen, die durch einen Schicksalsschlag aus der Bahn geworfen werden? "Niemals aufgeben, es geht immer weiter! Es dauert sicherlich seine Zeit, bis man sich mit seinem Schicksal abgefunden hat, aber man kann sich in die neue Situation hineinfinden. Alles hat seinen Sinn. Auch, wenn man ihn im Moment absolut nicht sehen kann“, lacht sie.
Und was wünscht sie sich für die Zukunft? „Wir blinde und sehbehinderte Menschen möchten angenommen und für voll genommen werden. Wir sind normale Menschen, niemand braucht Berührungsängste zu haben. Ich wünsch mir, dass die Menschen aufeinander zugehen - egal ob sehbehindert oder nicht.“